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Tischkultur und Küche stabil in der Verbrauchergunst

GPK-Branchenumsatz weiter auf hohem Niveau: Wohnaccessoires und Geschenke im Plus

14.02.2025


Vor dem Hintergrund eines weiterhin gesamtwirtschaftlich herausfordernden Umfelds zeigt sich der Fachhandel für Tisch, Küche und Lifestyle im Jahr 2024 trotz eines leichten Minus von 2,6 Prozent bemerkenswert stabil. Der Gesamtmarkt GPK/Hausrat verzeichnet laut Berechnungen des IfH (Institut für Handelsforschung in Köln) rund 6 Milliarden* Euro Bruttoumsatz und liegt damit weiterhin deutlich über dem Vor-Corona-Niveau.

Wie schon in den Vorjahren entwickelten sich die Teilmärkte unterschiedlich. Mit einem Plus von 2,2 Prozent und einem Marktvolumen von 1,14 Milliarden Euro führt das Segment Domus (Wohnaccessoires, Dekoration und Geschenkartikel) 2024 das Feld an. Nahezu unverändert ist der Bereich „Cucina“. Der Umsatz mit Küchenausstattung, Koch-, Brat- und Backgeschirr betrug 2024 3,15 Milliarden Euro gegenüber 3,19 Milliarden Euro im Vorjahr. Dies entspricht einem leichten Minus von 1,3 Prozent. Das Schlusslicht bildet „Tavola“ – hierzu zählen Tafelgeschirr, Bestecke und Gläser. Ein prozentuales Minus von 7,6 Punkten entspricht einem Rückgang des Umsatzes auf 1,70 Milliarden Euro. Doch auch hier liegen die Umsätze noch deutlich über dem Wert von 2019 (1,54 Milliarden Euro). Zur Einordnung der Zahlen sei darauf hingewiesen, dass allein der Bereich „Tavola“ von 2021 auf 2022 von 1,47 auf 1,85 Milliarden Euro um fast 29 Prozent zugelegt hatte.

Der Gesamtmarkt der Elektro-Kleingeräte von denen nur ein Teil der Küchen- und Haushaltsbranche zugerechnet wird, erfährt in den ersten drei Quartalen 2024 ein sattes Umsatzplus. Mit 5,0 Prozent Plus kann dieses Segment eine Umsatzsteigerung auf knapp 5 Milliarden Euro gegenüber 4,7 Milliarden Euro im Vorjahr verbuchen. Hier zeigt sich, dass innovative Produkte beim Verbraucher ankommen. Allen voran erfreut sich die Heißluftfritteuse, die zunehmend als Allrounder in der Küche zum Einsatz kommt, großer Beliebtheit bei den Konsumenten.

Die Stärken des Fachhandels ausspielen

Nimmt man die Passantenfrequenzen in den deutschen Innenstädten als Indikator für den Besuch der Einzelhandelsgeschäfte, stellt sich die Situation 2024 erneut positiv dar. Trotz des volatilen Konsumklimas und einer weiterhin hohen Sparquote wurde von hystreet.com für 2024 eine um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegene Passantenfrequenz gemessen. Im Weihnachtsgeschäft 2024 waren die Städte erneut voller als im Vorjahr. In der Adventszeit wurden 4 Prozent mehr Passanten gegenüber dem allerdings eher teilweise winterlichen Vergleichszeitraum des Vorjahres gemessen.

Volle Innenstädte bedeuten aber nicht automatisch, volle Geschäfte bzw. mehr Umsatz. Nicht alle Branchen profitieren gleichermaßen vom Besucherstrom. „Mit bewusst gestalteten Konzepten gelingt es dem Fachhandel, die Kunden in seine Geschäfte zu ziehen, um dort seine ganze Stärke auszuspielen. Dazu zählen kuratierte Sortimente ebenso wie kompetente Beratung und persönliche Kundenbindung,“ unterstreicht Michael Berz, Präsident des Handelsverbandes Koch- und Tischkultur.

Nach wie vor behauptet sich der stationäre Fachhandel als stärkste Distributionskraft im „GPK/Hausrat“-Bereich. Rund 27 Prozent des Branchenumsatzes werden über die Fachgeschäfte getätigt, 11 Prozent im Möbelhandel, 7 Prozent entfallen auf SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte, 9 Prozent auf Lebensmittelhandel und Discounter sowie 6 Prozent auf Kauf- und Warenhäuser. Der Anteil der Internetspezialisten liegt bei etwa 11 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr gab es bei den Vertriebskanälen nur marginale Veränderungen.

Bewertung der Umsatzzahlen und Ausblick 2025

Die Einschätzung der Entwicklung für das Jahr 2025 gestaltet sich nicht zuletzt vor dem Hintergrund der kommenden Bundestagswahl am 23. Februar äußerst schwierig. Während sich die Verbraucherstimmung zum Jahreswechsel leicht erholt hatte, meldet die GfK im Februar wieder eine Eintrübung des Konsumklimas. „Eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas ist derzeit nicht in Sicht, zumal auch die Inflationsrate zuletzt wieder angezogen hatte“, so die Nürnberger Experten. Rückläufige Einkommensaussichten und eine erhöhte Sparneigung dürften sich direkt auf die Anschaffungsneigung für Konsumgüter auswirken. „Eine klare und transparente Kommunikation der Wirtschaftspolitik spielt dabei eine entscheidende Rolle, um Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen. Wenn die Menschen darauf vertrauen, dass die Regierung die Wirtschaft erfolgreich stabilisiert, sind sie eher bereit, ihr Geld auszugeben,“ fordert Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro.

Der Fachhandel für Tisch, Küche & Lifestyle-Produkte geht mit einer gesunden Mischung aus Optimismus und Realitätssinn in das Jahr 2025. „Wir rechnen mit einer stabilen Nachfrage nach Qualitätsprodukten im mittleren und höheren Preissegment. Auch das Thema Nachhaltigkeit rückt beim Kauf von Konsumgütern wieder in den Fokus. Ein Vorteil, den der stationäre Handel gerade gegenüber Billigversendern aus Asien gut ausspielen kann. Fachgeschäfte sind wichtiger Bestandteil lebendiger Innenstädte und unser Anspruch ist es, auch in Zukunft erster Ansprechpartner für unsere Kunden zu sein,“ erläutert Michael Berz.


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